Abhängigkeit vom Drucker

Das Textverarbeitungsprogramm

Moderator: Moderatoren

flymax180
***
Beiträge: 61
Registriert: Di, 29.01.2019 12:19

Abhängigkeit vom Drucker

Beitrag von flymax180 »

Ich habe vor Jahren mal riesige Probleme gehabt, weil ich ein großes Word-Dokument (>500 Seiten) nach der Erstellung auf einem Rechner ausdrucken wollte, auf dem ein anderer Drucker definiert war. Zeilen- und Seitenumbrüche haben sich total verändert, rund 8h Arbeit waren nötig, um das Dok auf dieser Rechner/Drucker-Kombination zufriedenstellend zu haben.

Muss ich bei OO auch mit solchen Problemen rechnen?
Toxitom
********
Beiträge: 3768
Registriert: Di, 12.08.2003 18:07
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Re: Abhängigkeit vom Drucker

Beitrag von Toxitom »

hallo Flymax,

aber natürlich. Hat nix mit dem Programm (Word, AOO oder LO) zu tun, sondern ist Grundlagen Wissen:)

Textverarbeitungen speichern den Inhalt Absatzorientiert ab - also Absatz für Absatz. Alles andere wird über Formatvorlagen geregelt, also auch das, was Du am Bildschirm siehst. Dazu zählen z.B. so Kleinigkeiten wie
- Seitengröße
- Abstände
- Schriftart und -schnitt
und vieles mehr - das nennt man dann "Rendering-Prozess". Dieser wiederum bestimmt den Seitenumbruch. In der dAtgei selbst gibt es dafür keine Information! (Ausnahme: Harter Seitenumbruch, manuell eingefügt).

Damit Du überhaupt etwas siehst, muss mindestens eine Seitenvorlage vorhanden sein sowie eine Schriftdefinition. Das alles ergibt dann Deine Bildschirm-Ansicht. Jedes Betriebssystem "rendert" anders (also Linux, Windows oder Mac) und jeder Drucker eben auch! Um das möglichst anzupassen, wird in der Regel schon ein Druckerprofil beim Rendern am Bildschirm mit angenommen und im Dokument mit abgespeichert (nicht das Profil, aber der Druckername).
Ein anderer Drucker kann ein anderes Bild erzeugen. Ist eben so. Auch zwischen den Betriebsystemen kann es zu Verschiebungen kommen (übrigens ein Riesenproblem bei juristischen Texten, wo es auf Absatz und Seite ankommt!).

Bleib in einem System - bei einem Drucker. Dann ist alles ok. Achte auch darauf, dass der Drucker nicht eingebaute Schriften verwendet - die laufen nie gleich wie die installierten!

Die wenigsten Probleme wirst Du übrigens beim PDF-Export erleben - da gibt es nur wenige Treiber;) Und dann das PDF ausdrucken.

Ist nicht alles so einfach, wie es ausschaut....

Viele Grüße
Tom
Unterstützer LibreOffice, zertifizierter Trainer und Berater
Bücher: LibreOffice 6- Einstieg und Umstieg
Makros Grundlagen - LibreOffice / OpenOffice Basic
flymax180
***
Beiträge: 61
Registriert: Di, 29.01.2019 12:19

Re: Abhängigkeit vom Drucker

Beitrag von flymax180 »

Danke ... oder auch nicht
Ich hatte gehofft, dass das inzwischen etwas besser geworden ist. Offensichtlich nicht.
In der Praxis heisst es also: ich muß mich schon von Beginn an darum kümmern, wer das Dok später ausdrucken soll (ein doppelseitig druckender Hochleistungsdrucker für 800 farbige Seiten passt weder in mein Budget, noch in meine Wohnung), und für diesen Drucker einen Treiber installieren und hoffen, dass mein Rechner das akzeptiert, auch wenn er bei den Anschlüssen dieses Gerät nicht findet (Windows ist da manchmal etwas eigensinnig ...).
Und Daumen drücken! oder beten ...

Oder alles als PDF exportieren und s.o.
Stephan
********
Beiträge: 12369
Registriert: Mi, 30.06.2004 19:36
Wohnort: nahe Berlin

Re: Abhängigkeit vom Drucker

Beitrag von Stephan »

Muss ich bei OO auch mit solchen Problemen rechnen?
Prinzipiell ja, aber Du kannst das Problem sehr mindern indem Du das Rendern auf Basis der Druckereigenschaften einfach abschaltest, dazu: Haken raus bei Extras-Einstellungen-OpenOffice Writer-Kompatibilität-"Druckermaße für Dokumentformatierung verwenden".


Gruß
Stephan
Hiker
******
Beiträge: 590
Registriert: Mo, 08.09.2014 21:34
Wohnort: Berlin

Re: Abhängigkeit vom Drucker

Beitrag von Hiker »

Hallo,
flymax180 hat geschrieben: Do, 02.05.2019 16:32 Muss ich bei OO auch mit solchen Problemen rechnen?
je nachdem wie lange Deine Erfahrungen her sind: Es ist schon besser geworden als in den 80er-Jahren, als
Textverarbeitungen noch die interne Schriftart 6 auf dem Drucker ansprachen und eigene Druckertreiber mitbrachten.

Wenn Du wirklich portables Seitenlayout haben willst lerne TeX/LaTeX. Donald Knuth hat das Thema damals erschöpfend erschlagen.

Unter Open/Libre-Office halte ich für die wichtigsten Punkte:
  • identische Schriftdateien verwenden (alle Systeme ersetzten automatisch nicht vorhandene Schriften durch ähnliche, ohne eine Fehlermeldung); also wirklich die jeweilige Schrift auf allen Systemen identisch installieren
  • Ränder nicht zu sehr ausnutzen, sonst kann es Probleme geben, wenn ein Drucker breitere Ränder braucht.
  • wie schon genannt wurde: Erst nach PDF exportieren, dann von dort drucken, damit sollte schon mal das Seitenlayout passen
mfg, Jörn
Libre Office 6.3.1 (Win 10 Pro) / Libre Office 6.0.7 (Win8.1 Pro, Win 7 Pro) / AOO (Win 7)
Antworten