Erarbeitung eines "POS-Kassenbuchs"
Verfasst: Mo, 12.12.2016 10:21
In diesem Thread erarbeite ich mit freundlicher Forumsunterstützung ein „Point-of-Sale-Kassenbuch“ (Point-of-Sale = POS).
Die ersten Schritte bis hierher habe ich mit balu gemacht, der sich zudem angeboten hat, das Projekt weiter zu begleiten. An dieser Stelle noch einmal ganz lieben Dank an dich!
Um ehrlich zu sein, ist die Bezeichnung „POS-Kassenbuch“ nicht ganz korrekt oder zumindest gibt es das Wort nicht offiziell.
Korrekterweise müsste der Thread wohl heißen „Erarbeitung eines Calc-Dokuments mit Benutzeroberfläche für die Kneipen-Gastronomie zur nachvollziehbaren Einzelauflistung der verkauften Produkte“.
Zum Einen ist das ziemlich lang, zum Anderen erhoffe ich mir durch die verkürzte Bezeichnung, dass jeder, der nach einem solchen Tool sucht, es hier auch finden kann.
Gängig ist heutzutage eine GDPdU-zertifizierte POS-Kasse mit Software, Touchscreen und einem Rechner dahinter, der für kleine Gastronomiebetriebe im Normalfall überdimensioniert ist. Man kann für ein solches System gut und gerne 3.000 € auf den Tisch legen. Hinzu kommen Wartungskosten, die anfallen, wenn einmal etwas nicht funktioniert.
Zum Glück hat man von dem Vorhaben abgelassen, ab 2017 allen Betrieben eine solche GDPdU-konforme Aufzeichnungspflicht aufzuerlegen.
Pflicht ist aber weiterhin eine gut nachvollziehbare Einzelauflistung aller verkauften Produkte. So soll das hier auszufeilende Calc-Dokument eine praktikable Eingabe dieser Einzelauflistung ermöglichen.
Für wen ist das Dokument geeignet?
Geeignet ist das Dokument in seiner Grundstruktur für all diejenigen, die ihre Geschäfte mit einer „offenen Ladenkasse“ - also einer Geldkassette - betreiben.
Hardware/Software
Unser Kneipenrechner ist ein Raspberry Pi 3 Modell B, der mit Kabelage und Gehäuse für ca. 80 € erhältlich ist (Bildschirm, Tastatur, Maus exkl.). Monitor: 19" mit Auflösung 1280 x 1024. Als Betriebssystem verwenden wir Ubuntu Mate. Libre Office 5.1.6.2 läuft darunter einwandfrei.
Allgemeine Erläuterungen
Da wir so gut wie keine Produkte verkaufen, die bei Außerhausverkauf dem verminderten Steuersatz unterliegen, ist keine Spalte für den Steuersatz vorgesehen – dieser ist immer 19%.
Der Steueranteil wird erst später in unserer Buchhaltungssoftware ausgewiesen.
Grundlegend werden alle Werte über die Eingabe von Artikelnummern und die verkaufte Anzahl des Produkts in die Tabelle eingetragen. Die Vergabe von Rabatten in % ist auch vorgesehen (1.a-d).
Es gibt Sonderfälle, in denen der rabattierte VK-Preis (Spalte im Dokument „Einzelpreis nach Rabatt“) nicht über einen Rabatt festgelegt wird, sondern andersherum der Rabatt über eine Preiseingabe errechnet wird (1.e + 2.).
Neben der einfachen Artikelauflistung soll die „Kasse“ folgendes können:
1. Eingabe mit Rabatt für die Fälle
a) Mitarbeiter-Rabatt (50%)
b) Sonstige Rabatte (variable%)
c) kostenfreie Abgabe + Schwund* (100%)
d) evtl. Sachentnahme/Eigenverbrauch (>50%)
e) Verkauf ganzer Flaschen bzw. Kästen über Preiseingabe – Rabatt wird errechnet
2. Bei Verkauf ganzer Kästen außer Haus (in unserem Fall nur das Flaschenbier Astra) wird der Pfandwert auf den rabattierten Verkaufspreis aufgeschlagen.** Hierfür gibt es ein Auswahlfeld „außer Haus“. Dies bedeutet jedoch nicht einen verminderten Außerhaus-Steuersatz.
3. Löschen der zuletzt eingegebenen Zeile
4. Korrektur einzelner Zeilen über ID-Eingabe (derzeit beim Überschreiben keine Sonderfälle s.o. möglich)
5. Kumulieren der durch Rabatte entgangenen Einnahmen = Mindereinnahmen
6. Gesonderter Ausweis des Schwunds in €.*
*noch nicht vorhanden
**Das Pfand wird bei uns nicht einzeln ausgewiesen sondern der Astra-Einnahme hinzugerechnet. Das machen wir nur deshalb so, weil dieser Fall so gut wie nie eintritt und es für uns auch kein Pfand im klassischen Sinne ist, da die Kisten bei uns nicht wieder abgegeben werden. Wer diesen Fall häufiger hat, sollte für das Pfand eine extra Artikelnummer anlegen.
So, jetzt kann´s losgehen. Wer hierzu Fragen oder Anregungen hat, darf diese gerne hier posten. Ich freu mich auf ein kreatives Arbeiten! Denn, wie Wilhelm Busch sagte: „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“
Grüße Julia
Hinweis: Ich bin kein Steuerprofi und habe selbst noch nicht zu allen hier angeschnittenen steuerrechtlich relevanten Themen mit dem Steuerberater Rücksprache gehalten --> alle Angaben ohne Gewähr!!!
Die ersten Schritte bis hierher habe ich mit balu gemacht, der sich zudem angeboten hat, das Projekt weiter zu begleiten. An dieser Stelle noch einmal ganz lieben Dank an dich!
Um ehrlich zu sein, ist die Bezeichnung „POS-Kassenbuch“ nicht ganz korrekt oder zumindest gibt es das Wort nicht offiziell.
Korrekterweise müsste der Thread wohl heißen „Erarbeitung eines Calc-Dokuments mit Benutzeroberfläche für die Kneipen-Gastronomie zur nachvollziehbaren Einzelauflistung der verkauften Produkte“.
Zum Einen ist das ziemlich lang, zum Anderen erhoffe ich mir durch die verkürzte Bezeichnung, dass jeder, der nach einem solchen Tool sucht, es hier auch finden kann.
Gängig ist heutzutage eine GDPdU-zertifizierte POS-Kasse mit Software, Touchscreen und einem Rechner dahinter, der für kleine Gastronomiebetriebe im Normalfall überdimensioniert ist. Man kann für ein solches System gut und gerne 3.000 € auf den Tisch legen. Hinzu kommen Wartungskosten, die anfallen, wenn einmal etwas nicht funktioniert.
Zum Glück hat man von dem Vorhaben abgelassen, ab 2017 allen Betrieben eine solche GDPdU-konforme Aufzeichnungspflicht aufzuerlegen.
Pflicht ist aber weiterhin eine gut nachvollziehbare Einzelauflistung aller verkauften Produkte. So soll das hier auszufeilende Calc-Dokument eine praktikable Eingabe dieser Einzelauflistung ermöglichen.
Für wen ist das Dokument geeignet?
Geeignet ist das Dokument in seiner Grundstruktur für all diejenigen, die ihre Geschäfte mit einer „offenen Ladenkasse“ - also einer Geldkassette - betreiben.
Hardware/Software
Unser Kneipenrechner ist ein Raspberry Pi 3 Modell B, der mit Kabelage und Gehäuse für ca. 80 € erhältlich ist (Bildschirm, Tastatur, Maus exkl.). Monitor: 19" mit Auflösung 1280 x 1024. Als Betriebssystem verwenden wir Ubuntu Mate. Libre Office 5.1.6.2 läuft darunter einwandfrei.
Allgemeine Erläuterungen
Da wir so gut wie keine Produkte verkaufen, die bei Außerhausverkauf dem verminderten Steuersatz unterliegen, ist keine Spalte für den Steuersatz vorgesehen – dieser ist immer 19%.
Der Steueranteil wird erst später in unserer Buchhaltungssoftware ausgewiesen.
Grundlegend werden alle Werte über die Eingabe von Artikelnummern und die verkaufte Anzahl des Produkts in die Tabelle eingetragen. Die Vergabe von Rabatten in % ist auch vorgesehen (1.a-d).
Es gibt Sonderfälle, in denen der rabattierte VK-Preis (Spalte im Dokument „Einzelpreis nach Rabatt“) nicht über einen Rabatt festgelegt wird, sondern andersherum der Rabatt über eine Preiseingabe errechnet wird (1.e + 2.).
Neben der einfachen Artikelauflistung soll die „Kasse“ folgendes können:
1. Eingabe mit Rabatt für die Fälle
a) Mitarbeiter-Rabatt (50%)
b) Sonstige Rabatte (variable%)
c) kostenfreie Abgabe + Schwund* (100%)
d) evtl. Sachentnahme/Eigenverbrauch (>50%)
e) Verkauf ganzer Flaschen bzw. Kästen über Preiseingabe – Rabatt wird errechnet
2. Bei Verkauf ganzer Kästen außer Haus (in unserem Fall nur das Flaschenbier Astra) wird der Pfandwert auf den rabattierten Verkaufspreis aufgeschlagen.** Hierfür gibt es ein Auswahlfeld „außer Haus“. Dies bedeutet jedoch nicht einen verminderten Außerhaus-Steuersatz.
3. Löschen der zuletzt eingegebenen Zeile
4. Korrektur einzelner Zeilen über ID-Eingabe (derzeit beim Überschreiben keine Sonderfälle s.o. möglich)
5. Kumulieren der durch Rabatte entgangenen Einnahmen = Mindereinnahmen
6. Gesonderter Ausweis des Schwunds in €.*
*noch nicht vorhanden
**Das Pfand wird bei uns nicht einzeln ausgewiesen sondern der Astra-Einnahme hinzugerechnet. Das machen wir nur deshalb so, weil dieser Fall so gut wie nie eintritt und es für uns auch kein Pfand im klassischen Sinne ist, da die Kisten bei uns nicht wieder abgegeben werden. Wer diesen Fall häufiger hat, sollte für das Pfand eine extra Artikelnummer anlegen.
So, jetzt kann´s losgehen. Wer hierzu Fragen oder Anregungen hat, darf diese gerne hier posten. Ich freu mich auf ein kreatives Arbeiten! Denn, wie Wilhelm Busch sagte: „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“
Grüße Julia
Hinweis: Ich bin kein Steuerprofi und habe selbst noch nicht zu allen hier angeschnittenen steuerrechtlich relevanten Themen mit dem Steuerberater Rücksprache gehalten --> alle Angaben ohne Gewähr!!!