VI. Variation des Verfahrens, auf einem RPM- Linuxsystem neben LibreOffice unter KDE ein zeitaktuelles Apache OpenOffice zu betreiben
openSUSE || LibreOffice <+> Apache OpenOffice 3 || KDE {{im Original als Logos}}
Das als Apache OpenOffice "final" im Mai 2012 neu erschienene freie Officeprogramm ist bislang nicht in die Quellen der Linuxdistributionen eingebaut worden. Da das neue Paket aber auch in der Linuxversion seitens Apache vorliegt, soll das zum Ausprobieren mit dem Grundinstallationsverfahren installiert und dann ans Laufen gebracht werden.
An sich soll die Parallelinstallation einwandfrei gelingen, obwohl es auch skeptische Anmerkungen dazu gibt. Nur: ein passendes HowTo gibt's dazu für openSUSE 11.4 nicht, nur für deb- Systeme von Ubuntu. Also muß die Verfahrensweise mühsam erkämpft werden. Informationen liefern das OO- Forum und die örtliche LUG, außerdem auch der Austausch mit Forenteilnehmern.
Genutztes System: openSUSE 11.4-64 KDE, auf aktuellem Stand {10.07.12}
Vom System installiertes Office: LibreOffice 3.5:build-402 Build-ID: 350m1(Build:402)
Anlaß:
Datenbank- Dateien mit der Herkunft 'OpenOffice 3.3 auf WIN' funktionieren auf dem Linux- LibreOffice nicht einwandfrei. Selbst auf anderen Distris mit installierten LO arbeiten die nicht korrekt. Deshalb soll die Datenbank auch mit AOO getestet werden. Davon abgesehen ist der dauerhafte Vergleich beider freier Officesysteme interessant.
Zunächst muß erst einmal das Programmpaket gesucht und heruntergeladen werden; in den openSUSE Repos gibt es noch nichts dazu- hier ist LO immer noch Favorit. Die gefundene Quelle ist:
passende Version für verschiedene Betriebssysteme manuell wählen, über:
ergibt automatisch (!) -->
Code: Alles auswählen
http://sourceforge.net/projects/openofficeorg.mirror/files/localized/de/3.4.0/Apache_OpenOffice_incubating_3.4.0_Linux_x86-64_install-rpm_de.tar.gz/download
wahrscheinlich durch Setzen eines Cookies. Dadurch wird sofort die passende Datei geladen.
Die Seite läuft offiziell als "
Apache OpenOffice (incubating) | The Free and Open Productivity Suite" und enthält aktuell neue AOO- Quelldateien. Da eine direkte Installation mittels Programminstaller beim Download weiter nicht angeboten wird, ist das rpm- Paket zunächst zwischenzuspeichern. Danach muß das entpackt werden, z.B.
mit Rechtsklick auf das Archiv, Extract archiv here. Dann entsteht ein neues Verzeichnis. Dort gibt es mehrere Dateien und Unterverzeichnisse; zu beachten ist noch
file:///home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS/desktop-integration (s.u.).
Ablauf: Download 10.07.12
Archivname:
file:///home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/Apache_OpenOffice_incubating_3.4.0_Linux_x86_install-rpm_de.tar.gz AOO_340_x86 ist selbst gewähltes Verzeichnis
Entpacken mit automatischer Erstellung der Unterverzeichnisse in
/home/User_1/Downloads/de/, z.B. mit Ark.
Verzeichnisname:
file:///home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de
Root- Konsole, Wechsel ins passende Verzeichnis:
[root@localhost User_1]# cd /home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS ¿
Installation:
[root@localhost User_1]# cd /home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS
[root@localhost RPMS]# rpm -Uhv *.rpm ¿
mit:
rpm -Uhv *.rpm statt rpm -i *.rpm, weil das eine Menge Ausgaben der Konsole zeigt.
-->
Das ist die im OpenOffice.org-Installationshandbuch
empfohlene Methode zur Installation auf der Konsole:
"Mittels Eingabe von
# rpm -Uhv *.rpm
können Sie alle im Verzeichnis vorhandenen Pakete installieren."
Die Parameter hinter dem Befehl rpm bedeuten:
-U = Upgrade (wie Install (-i) aber mit Upgrade-Funktion, falls erforderlich)
-h = hash, d.h. Ausgabe von # als Fortschrittsanzeige in Verbindung mit
-v = verbose (wortreich, geschwätzig) d.h. Ausgabe von Informationen.
Bei einer 'jungfräulichen' Neuinstallation müsste auch ein
rpm -i *.rpm
reichen.
Zur Desktop-Integration:
Nach Entpacken des Paketes befindet sich im neuen Verzeichnis noch ein Unterverzeichnis mit dem Namen "
desktop-integration".
Also:
cd ... /desktop-integration
Hier:
Code: Alles auswählen
linux:/home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS #
linux:/home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS # cd /home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS/desktop-integration
linux:/home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS/desktop-integration # rpm -i openoffice.org3.4-suse-menus-3.4-9590.noarch.rpm
file /usr/bin/soffice from install of openoffice.org3.4-suse-menus-3.4-9590.noarch conflicts with file from package libreoffice-3.5.4.6-1.1.x86_64
linux:/home/User_1/Downloads/AOO_340_x86/de/RPMS/desktop-integration #
Also ist hier die Desktopintegration blockiert, weil die LO- Installation querschießt.
Im YaST2 läßt sich die Installation 'openoffice' prüfen; alle Pakete sind als installiert angehakt. Hier: sogar OO 3.2.1 und 3.4.0! Also bleibt die Desktop- Integration hier unberücksichtigt. Nach LO- Handbuch
ist die auch nicht zwingend erforderlich:
Desktop-Integration
Um den Installations-Prozess zu vollenden, müssen Sie auch die Desktop-Integrationspakete installieren. Dies ist nicht unbedingt erforderlich, um LibreOffice auszuführen – insbesondere, wenn Sie es nur aus der Konsole heraus nutzen wollen.
Zu Speicherorten:
Ein /home- Eintrag findet sich hier:
/home/User_1/.openoffice.org. Evtl. ist das noch von der OO 3.2.1 erstellt (das war zwischenzeitlich in der 11.4 mal integriert).
Weitere Speicherorte:
file:///opt/openoffice.org3/program/soffice für Gesamtprogramm
file:///opt/openoffice.org3/program/sbase
file:///opt/openoffice.org3/program/scalc
file:///opt/openoffice.org3/program/sdraw
file:///opt/openoffice.org3/program/simpress
file:///opt/openoffice.org3/program/smath
file:///opt/openoffice.org3/program/swriter
Das Programm startet zunächst in der Anwenderkonsole mit
Code: Alles auswählen
[User_1@localhost ~]$ /opt/openoffice.org3/program/soffice ¿
[User_1@localhost ~]$
; das zeigt, das zumindest die Installation erfolgreich gelaufen ist. Dabei erscheint zunächst das Auswahlbild, aus dem heraus die Einzelprogramme startbar sind.
Der Start der Programme per Konsole ist nicht gerade anwenderfreundlich. Also sollen eigentlich Starter auf den Desktop gelegt werden. Aber: die früher eingerichteten zu OOo 3.2.1 starten jetzt sogar das AOO 3.4.0: deshalb kann die Aktion unterbleiben.
Nachtrag: 2 entscheidende Fehler verhindern bislang den erfolgreichen Test der Datenbank.
Zum einen kommt bei Base nach Dateistart immer eine Abfrage, ob die Makros aktiviert werden sollen oder nicht. Ein Vergleich mit MS zeigt: bei MS Excel steht der Zustimmungs- Button in der Mitte, bei OO / LO in der Mitte dagegen der Ablehn- Button. Die Abfrage nach den Makros immer in der Mitte bestätigen war Standard bei Excel im Vorläufer der Datenbank- unter OO / LO- Base führt genau das ins Nichts, weil die Makros genau dort abgeschaltet werden. Gewohnheitsfehler...
Zur Makrosicherheit: als Standard (Default) wird bei OO / LO die Sicherheitsstufe hoch eingestellt, gebraucht wird aber mittel, weil die Makros nicht signiert sind.
Nach Anpassung/ Einstellung funktionieren auf allen Systemen, egal ob MS oder Linux, AOO oder LO, die DB mit ihren Makros jetzt nur teilweise. Ein fortwährendes Problem ist Java. Das ist hier in der 11.4 mehrfach im System installiert, wird aber von AOO unzureichend erkannt.
LO ist weitgehend verbugt, sodaß die DB auf einigen Systemen gut laufen, auf anderen garnicht. OpenSUSE 11.4 ist so ein Anti- Kandidat.
Summarisch taugen LO / AOO- Datenbanken mit Makros unter Linux demnach nicht viel, weil sie anspruchsvoll und unzuverlässig sind. Auf Mageia 2 ist das Repo- LO gelöscht und durch das originale Linux- LO ersetzt worden. Das AOO stammt ja sowieso aus den Originalquellen. Bislang funktionieren dort auf beiden Offices die Datenbanken ohne Fehlermeldungen. Das ist in einem weiteren Dokument ausgearbeitet.
¿ = Entertaste (Standard Symbols L) {Das Symbol ist mit der Forensoftware nicht korrekt darstellbar}
"User_1" ist ein ausgetauschter Begriff, damit der korrekte Anwendername hier nicht erscheint.
Vergleichbares Thema: Parallelinstallation verschiedener Versionen von LibreOffice
Code: Alles auswählen
http://wiki.documentfoundation.org/Installing_in_parallel/de
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Anm. des Autors:
Diese Ausarbeitung beschreibt die Neuinstallation des Apache OpenOffice auf einem Linuxsystem, in dem vorher auf vergleichbare Weise ein Oracle OpenOffice installiert war. Siehe Beitrag zuvor, 2. System
Constructus