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"Universalschriftart"

Verfasst: So, 02.03.2008 20:07
von Eia
Hi,
Habt Ihr Erfahrungen mit dem Umgang von Schriften in den verschiedensten Umgebungen?
Ich suche Schriften, die geeignet sind, wenn ein Dokument in unterschiedlichsten Umgebungen geöffnet wird und immer möglichst gleich aussehen soll.
Also nicht nur Schriften, die sich nachinstallieren lassen, sondern Schriften, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie automatisch bei den meisten Standardumgebungen vorhanden sind.
Gibt es da Erfahrungwserte?
mfG

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 11:13
von Gert Seler
Hallo Eia,
soweit mir bekannt ist, verwenden "Behörden" die "StandardSchrift" = Arial 10.

mfg
Gert

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 12:00
von Eia
Danke, aber ss geht mir weniger darum, was als eine Art "Norm" gilt, sondern darum, was praktisch auf den meisten PC's vorhanden ist. Arial z.B. ist wohl lizenzabhängig und fehlt unter Linux.
"Times" kommt ja wohl überall vor, aber sie scheint unterschiedliche Ausprägungen zu haben und eben wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen zu führen, je nach Umgebung, in der man das Dokument öffnet. Wie sieht es mit "Courier" aus oder "Bitstream Vera Sans"?
mfG

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 13:14
von chrk
Hallo Eia,
mit dem Wort 'Lizenz' hast Du den Finger auf der Wunde.

Courier vs. Courier New genau so wie Times (Roman) vs. Times New Roman, Microsoft hat mal in den 90-ern diese eigenen Schriften (mit eigener Metrik) entwickelt, um nicht bei verschiedenen Lizenzhaltern einkaufen zu müssen.

Tatsächlich kann der Endbenutzer ja den msttcorefont-Satz kostenfrei nachinstallieren, Distributoren dürfen das so weit ich weiß nicht. Ähnlich verhält es sich mit den Bitstream Vera und verschiedenen URW-Schriften, die der Linux-Community zur Verfügung stehen, die sich wiederum der Windows-Endnutzer nachinstallieren darf.

Als beste Kandidaten, allerdings nur unter OOo (wegen der Lizenzen), würde ich Schriften aus dem FontOOo-Paket erachten, weil sich das jeder OOo-Nutzer plattformunabhängig aus dem Assistenten heraus installieren kann (http://live.prooo-box.org/fonts/doc/fontooo.html).

P.S. Ach, ja, Arial wäre dabei (msttcorefonts), aber über Vista und Office2007 führt Microsoft schon wieder neue "Standard"-Fonts ein. Schau vielleicht mal hier rein: http://www.oooninja.com/2008/01/calibri ... nload.html, und hier: http://www.oooninja.com/2008/02/metrica ... -font.html

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 13:51
von Eia
Danke für die ausführliche Auskunft.
Das Problem ist: es sollen Schriften sein, um die sich der Benutzer nicht kümmern, sie also auch nicht nachinstallieren muss.
Gibt es keine Schriften, bei denen man sagen kann: wenn ein Dokument damit erstellt wurde, kann man davon ausgehen, dass es äüberall, wo es geöffnet wird, einigermaßen gleich aussieht? Sich also zumindest der Seitenumbruch nicht ändert?
mfG

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 14:09
von chrk
Eia hat geschrieben:Gibt es keine Schriften, bei denen man sagen kann: wenn ein Dokument damit erstellt wurde, kann man davon ausgehen, dass es äüberall, wo es geöffnet wird, einigermaßen gleich aussieht? Sich also zumindest der Seitenumbruch nicht ändert?
Ich fürchte, genau deshalb hat Adobe das PDF erfunden...

Im Ernst, ich sehe da schwarz. Solange OOo keine Möglichkeit bietet, Fonts ins Dokument einzubetten, kann man sich nur mal mit seinem Haus-Typographen zusammensetzen und eine Schrift suchen, die die geringsten Friktionen verursacht.

Mein Vorschlag oben war auf die Verfügbarkeit der Schrift für OOo gemünzt.

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 18:52
von Constructus
Hallo,

Frage u. a. an chrk:

Ich habe jetzt nicht detailliert nachverfolgt, ob die OOo- Schriften bei der Nachinstallation in ein OO- eigenes Verzeichnis gespeichert werden, oder ob das allgemeine Schriftverzeichnis je nach System genutzt wird.

Kann OOo im letzteren Fall anhand eines Codes erkennen, daß das eine OOo- Schrift ist, andere Programme die Schriften dadurch jedoch entweder nicht lesen können oder als defekt titulieren?

Es geht einfach darum, die Schriften ggfs. aus einem OOo- eigenen Verzeichnis z. B. in ein Win- Verzeichnis zu kopieren. Weiterhin sollten sie z. B. im Linux auch dadurch generell nutzbar werden, wenn sie in das übergeordnete Verzeichnis kopiert oder verschoben werden. Könnte das funktionieren?

Ich habe mir eine schon ziemlich umfangreiche Schriftsammlung erstellt, die ich einfach sowohl nach Win als auch nach Linux kopiere, um einen Abgleich zu haben. Würde eben sowas auch mit den genannten OOo- Schriften funktionieren? Die Schriftsammlung habe ich als Kopie in ein allgemeines Verzeichnis gesteckt, damit sie bei Dateisicherungen gleich mitgespeichert wird.

Gruß unter dem Fragezeichen

Constructus

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 19:12
von chrk
Hallo Constructus,
OOo (bzw. FontOOo) installiert (eben aus Lizenzgründen) die Schriften in ein eigenes Verzeichnis (heute mal linux-Notaion):

Code: Alles auswählen

[OOoInstallationsverzeichnis]/share/fonts/truetype bzw. ../type1
Aus genau dem Grund benötigt man zur Ausführung von FontOOo auch Administratorenrechte bzw. Schreibrecht auf den Pfad.

Ich habe zum Beispiel den gesamten Inhalt des tryuetype-Pfades einfach in mein OpenOffice.org Portable kopiert, so dass sie mir auch am fremd administrierten Dienstrechner zur Verfügung stehen. Technisch steht dem Kopieren in die Schriftenverzeichnisse der Systeme nichts im Wege, wegen der Lizenzen darf OOo das aber nicht automatisch tun.

Wenn Du schon ein separates Verzeichnis für die Schriften pflegst, könntest Du Dir das umkopieren ja eigentlich sparen. Unter Windows kannst Du Schriften Mit der Option installieren, sie [nicht] in \WINDOWS\Fonts zu kopieren. Dorthin kopiert, werden sie nur vom System automatisch eingebunden. Unter Linux gibt es, wenn ich mich recht an meine SuSe-Versuche erinnere, die Möglichkeit, zusätzliche Verzeichnisse zu definieren.

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 19:38
von Constructus
Hallo chrk,

danke, das war's, was ich eigentlich wissen wollte.
chrk hat geschrieben:Ich habe zum Beispiel den gesamten Inhalt des tryuetype-Pfades einfach in mein OpenOffice.org Portable kopiert, so dass sie mir auch am fremd administrierten Dienstrechner zur Verfügung stehen. Technisch steht dem Kopieren in die Schriftenverzeichnisse der Systeme nichts im Wege, wegen der Lizenzen darf OOo das aber nicht automatisch tun.
Irgendwas stand heute bei mir auf der Strippe, deswegen war meine Formulierung so komisch. Ich will die Schriften nicht zentral speichern und von dort aus in die Programme holen, damit es keine Probleme mit irgendwelchen Funktionen im Win oder Linux gibt.

Ich habe einfach die Verzeichnisse selbst in ein zusätzliches Verzeichnis kopiert, damit ich sie zur Sicherung nicht erst separat beim Brennen einer CD/ DVD in das Brennverzeichnis einhängen muß, außerdem, damit in der separaten Sammeldatei immer wieder eine Schrift zur Verfügung steht, wenn mal irgendwo eine Schriftdatei kaputtgehen sollte.

Ich werde einfach mal in den nächsten Tagen versuchen, die OOo- Schriften "hereinzuholen" und sie dann in meine anderen Speicherorte zu kopieren.

Mit einem Zwinkern: ich habe das auch so gefragt, damit Eia und die anderen das eventuell nutzen können, wenn wirklich keine Lösung mit einer generellen Schrift gefunden werden kann. Dann könnte ja zumindest jeder Anwender selbst versuchen, seine OOo- Schriften zu komplettieren. Mit einer kleinen Anleitung, die ja bei Deinem Link schon auftaucht, sollte das doch jeder hinkriegen...?

Gruß aus dem Sauerland

Constructus

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Mo, 03.03.2008 20:29
von chrk
Constructus hat geschrieben:Irgendwas stand heute bei mir auf der Strippe, deswegen war meine Formulierung so komisch. Ich will die Schriften nicht zentral speichern und von dort aus in die Programme holen, damit es keine Probleme mit irgendwelchen Funktionen im Win oder Linux gibt.
Ich glaube, ich hatte Dich schon richtig verstanden:
Ich habe einfach die Verzeichnisse selbst in ein zusätzliches Verzeichnis kopiert, damit ich sie zur Sicherung nicht erst separat beim Brennen einer CD/ DVD in das Brennverzeichnis einhängen muß, außerdem, damit in der separaten Sammeldatei immer wieder eine Schrift zur Verfügung steht, wenn mal irgendwo eine Schriftdatei kaputtgehen sollte.
Der Rest war die (nicht neue) Idee zu einer Strategie, die Schriften z.B. auf einer FAT32-Partition den Systemen gemeinsam zur Verfügung zu stellen, früher hat man so was mal mit CD-Stacks gemacht.
Mit einem Zwinkern: ich habe das auch so gefragt, damit Eia und die anderen das eventuell nutzen können, wenn wirklich keine Lösung mit einer generellen Schrift gefunden werden kann. Dann könnte ja zumindest jeder Anwender selbst versuchen, seine OOo- Schriften zu komplettieren. Mit einer kleinen Anleitung, die ja bei Deinem Link schon auftaucht, sollte das doch jeder hinkriegen...
Genau das will Eia ja vermeiden, und für einen Dienstleister, der noch dazu in heterogener Umgebung arbeitet, ist das völlig legitim, er möchte seinen Kunden ein Rundum-Sorglos-Format anbieten. Das würde ihnen Formatwirrwar ersparen und das Leben erleichtern, und ihm schon gar.

Aber ich kann ihm da wenig Hoffnung machen. Aus genau dem Grund ist PDF nicht nur erfunden worden (s.u.), sondern auch so erfolgreich...

Re: "Universalschriftart"

Verfasst: Di, 04.03.2008 01:20
von Constructus
Hey Chrisian,
Ich glaube, ich hatte Dich schon richtig verstanden:
Ich war einfach selbst mit meinem Text nicht ganz einverstanden, irgendwie glaubte ich, daß das etwas kruse war...
Genau das will Eia ja vermeiden, und für einen Dienstleister, der noch dazu in heterogener Umgebung arbeitet, ist das völlig legitim, er möchte seinen Kunden ein Rundum-Sorglos-Format anbieten. Das würde ihnen Formatwirrwar ersparen und das Leben erleichtern, und ihm schon gar.
Ja und nein, denn wenn dieses Thema nur dazu dienen soll, Dateien zu lesen, ist das richtig; dann gilt aber auch das gesagte zu PDF, weil dann ja auch total gestaltete Schriften irgendeiner beliebigen Herkunft wie erstellt sichtbar sind.

Dieses Thema hier soll aber auch dazu dienen, gemeinsam arbeitenden Dokumenterstellern eine Basis zu bieten, eben Texte zu gestalten. Dann kommt man aber ohne einen gemeinsamen Schriftvorrat nicht aus.

Da ja leider jeder größere Programmersteller sein eigenes Süppchen kocht, ist ein problemloser Wechsel zu einem anderen Bearbeiter auf einem anderen Rechner nicht möglich, wenn sie denn keine übereinstimmenden Schrifttypen haben. Mir ist auch keine Schrift bekannt, über die alle Betriebssysteme von vornherein verfügen. Entweder beschafft man sich dann eine Basis, oder man kann das Thema einstampfen. Oder sehe ich da was falsch?

Gruß

Constructus